Dienstag, 10. September 2013

High End Algo Trading.





Algo-Trading

Computer sind die besseren Investoren,schnelle Maschinen verdrängen langsame Menschen: Computer kennen keine Gefühle und handeln immer genau so, wie sie sollen. Das nutzen Banken, Händler und Fondsmanager, um in Sekunden an der Börse Geld zu verdienen.

Kein Fondsmanager kommt heute mehr daran vorbei, den Computer zumindest für quantitative Analysen zu nutzen. Allerdings verlassen sich bislang die wenigsten völlig auf ihre Rechnermodelle.

Hedge-Fonds investieren massiv
Solch herausragende Ergebnisse wie jene von der "Goldstein Group" dürften jedoch das Umdenken beschleunigen - selbst in der Fondsbranche. Viel weiter sind schon viele Banken, Broker und vor allem die Börsen. Immer mehr Käufe und Verkäufe von Wertpapieren laufen vollkommen automatisch ab.

Bis zur Hälfte der Umsätze entfalle bereits auf automatisch generierte Wertpapieraufträge, heißt es an der Deutschen Börse. Experten wie Peter Gomber, Professor für elektronische Finanzmärkte an der Universität Frankfurt, erwarten in einigen Jahren noch mehr, zumal Hedge-Fonds massiv in automatische Systeme investieren.

Nur Nebenrollen für den Menschen
Um da mitzuhalten und künftig noch schneller Aufträge abzuwickeln, rüstet nicht nur die Frankfurter Börse technisch massiv auf. Es geht inzwischen um Millisekunden, also Zeiträume, die Menschen gar nicht mehr begreifen können. Die Rechner, die Informationen am schnellsten verarbeiten und in Aufträge umsetzen können, machen am meisten Gewinn.
Für die Menschen verbleiben in diesem Kampf der Systeme oft nur Nebenrollen - als Kontrolleur oder Programmierer zum Beispiel. Broker und Händler werden künftig auch noch gebraucht, wenn eine Order in einem sehr engen Markt plaziert werden muss oder sehr geschickt verschleiert werden soll. Doch beim Standard ist der Computer besser. Verständlich: Menschen machen eben Fehler, sie vertippen sich, reagieren zu langsam, und gelegentlich spielen ihnen Gefühle einen Streich.

„Algo-Trading“
Der nächste Schritt wird sein, dass Computer Nachrichten automatisch auswerten und in Handelsentscheidungen umsetzen. Die Nachrichtenagentur Reuters hat solch ein Programm entwickelt und bereits vorgestellt. Kommt eine Konjunkturmeldung, vergleicht der Rechner diese mit den Prognosen und reagiert bei einer deutlichen Abweichung in Bruchteilen einer Sekunde.

„Algorithmischer Handel“ nennen die Börsianer das oder „Algo-Trading“. Das kommt von dem Wort „Algorithmus“, das eine Handlungsvorschrift beschreibt - zum Beispiel eine Handelsstrategie, die sich Menschen ausgedacht haben. Darauf werden die Rechner programmiert, fertig ist der automatische Handelsknecht.

„Alle Anleger profitieren davon“
Den Börsen ist dieser Trend ganz recht. Denn was Computer viel besser können als Menschen, ist: sehr oft handeln und so aus kleinen Kursunterschieden große Gewinne machen. Das treibt den Handel hoch - und das ist auch gut für andere Händler. „Algo-Trading erhöht die Liquidität, der gesamte Markt und alle Anleger profitieren davon“, sagt ein Sprecher der Deutschen Börse. Zum Beispiel werden die Sprünge zwischen den Kursen kleiner. Weil die Computerhändler für Börsen so attraktiv sind, erhalten sie oft besonders gute Preise.
Das ist noch nicht alles: Die Börsen bieten auch Computer-Stellplätze in der Nähe der Börsen-Rechner an. Denn beim algorithmischen Handel kommt es sogar auf die Zeit an, die die Daten für den Weg durch die Kabel brauchen. Je kürzer die Strecke, desto wertvoller die Anbindung